15.07.2020

Fechten während Corona

Die Saison 2019/20 war die bisher erfolgreichste der Eintracht-Fechter. Doch dann kam Corona und alles wurde anders. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.

Hochmotiviert und voller Vorfreude waren unsere U13-Fechter Mitte März: Sie hatten sich im Einzel und im Team für ihre ersten Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Dann kam Corona und wenige Tage vor den Meisterschaften wurde alles abgesagt. Bis dahin war 2019/20 die beste Saison für die Fechter von Eintracht Frankfurt. Erfolgreichster Verein in Hessen, die Mannschaften in allen Altersklassen für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert, zudem 27 Fechter*innen für die Einzelmeisterschaften qualifiziert. Die Deutschen Meisterschaften, der Höhepunkt aller Turnierfechter, wurden in allen Altersklassen abgesagt.

Die Sporthallen wurden geschlossen, das Training in das Wohnzimmer und den Garten verlegt. Es gab reichlich Videos für Fitness und Beinarbeit der Fechter. Jeder trainierte für sich alleine zu Hause. Manche schickten Videos und Fragen an ihren Trainer. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass die Freude auf ein gemeinsames Fitness-Training im Park einmal so groß sein würde? Ein erster Schritt zum gemeinsamen Training wurde das Auspowern bei gutem Wetter im Park.

Die Schulsporthallen in Frankfurt blieben geschlossen. Zum Glück erhielten die Fechter aber Trainingszeiten in der Wolfgang Steubing Halle am Riederwald. Endlich wieder Training bei jedem Wetter! Allerdings nur in Kleingruppen, die Trainingsgruppen mussten aufgeteilt und Anwesenheitslisten geführt werden. Fechten selbst war aber nach wie vor nicht erlaubt. Also hieß es weiterhin: Fitness, Fitness, Beinarbeit, aber endlich auch mal wieder einen Degen in die Hand nehmen und am Stoßkissen üben. Die Fechtpause war so lang wie noch nie, so war sogar das Stoßkissen eine willkommene Abwechslung.

Irgendwann nach knapp zweieinhalb Monaten wurde Fechten in Kleingruppen erlaubt. Das erste Piepsen der Melder - wie schön, endlich wieder! Die Gruppen blieben weiterhin geteilt, weiterhin standen Fitness und Beinarbeit im Fokus, aber immerhin auch mal wieder Fechten. Jetzt freuen sich alle auf die ersten Turniere, die hoffentlich bald wieder starten können.

Der Hessische Verband plant Ende September die ersten beiden Meisterschaften für die höchsten Altersklassen (Senioren/Aktive und U20). Der Deutsche Fechter-Bund wird erst ab November nationale Turniere einplanen. Wann die ersten internationalen Turniere ausgerichtet werden können, ist noch völlig offen. Schade ist dies für Nina Ullrich und Joshua Rieger, die sich für den European Cadet Circuit qualifiziert hatten.